
Ultimate Screen Access
Mit USA - Ultimate Screen Access - können sehbehinderte und blinde Menschen Computer bedienen. Dieses innovative Softwarepaket definiert die Möglichkeiten für Sehbehinderte und Blinde neu. Wie genau steht ein wenig weiter unten.
USA ist im Jahr 2024 die einzige Lösung für Großschrift für Terminal-Server-Umgebungen wie Citrix und VMWare Horizon, und für die Hochsicherheitssysteme SINA von der Firma Secunet, die bei mehr als vierfacher Vergrößerung zügig arbeitet und damit funktioniert.
USA kombiniert den Screen Reader NVDA Sprachausgabe und Braille mit Großschrift. Um das Zustandekommen des Produktes zu verstehen, beschreiben wir die Entwicklung der Screen Reader und der Großschriftsysteme.
Früher waren die gängigen Screen Reader Jaws, Window-Eyes, Cobra, SuperNova und NVDA. Freedom Scientific, der Hersteller von Jaws kaufte Window-Eyes und legte das Produkt still, obwohl Window-Eyes in Teilen besser war als Jaws. Die Firma Baum, der Hersteller von Cobra, wurde im Jahr 2018 insolvent und damit starb dieser Screen Reader, der mit Abstand die beste Brailleunterstützung hatte. Blinde Menschen hatten nun deutlich weniger Auswahl.
Während es bis 2018 zwei integrierte Lösungen für Screen Reader und Großschrift, nämlich Cobra und SuperNova gab, blieb jetzt nur noch SuperNova, welches in Deutschland aber nur eine untergeordnete Rolle spielte.
ZoomText war und ist ein sehr verbreitetes Großschrift-System. Freedom Scientific hatte ZoomText ebenfalls gekauft. Freedom Scientific integrierte Jaws und ZoomText zu Fusion. Mit Fusion und SuperNova gab es jetzt wieder zwei Lösungen, die Sprache, Braille und Großschrift verbanden. Es gab aber auch ein Problem:
Immer mehr Firmen und Behörden wechselten auf sog. Terminal-Server-Lösungen, bei denen die Programme auf dem Server installiert werden und vom Terminal oder auch Client nur noch gestartet werden. Damit das Terminal mit dem Server kommunizieren kann, braucht es eine entsprechende Softwareumgebung. Bekannte Player in diesem Bereich sind Remote Desktop-Verbindungen von Microsoft, Citrix und VMware Horizon.
Es stellte sich nun heraus, dass die mächtigen Systeme Fusion und SuperNova in die über die Jahre viele Funktionen einprogrammiert worden waren, insbesondere was die Großschrift anbelangt, massive Probleme hatten.
Über die virtualisierte Umgebung müssen schließlich viele Daten hin- und her übertragen werden. Damit wird alles langsam.
Ein ähnliches Problem hatten und haben die Hochsicherheitssysteme für Bundesbehörden, die SINA Workstations. Diese Systeme basieren auf Linux. Windows wird als Betriebssystem nur virtualisiert.
Wir können alle Technikdetails ignorieren und einfach feststellen, dass es mit Großschrift massive Probleme gibt. Die Probleme gehen so weit, dass einige Anwender und Anwenderinnen sagen, dass sie gar nicht arbeiten können, weil alles zu langsam ist. In dieser verfahrenen Situation taucht ein neuer Player auf, die Firma Babbage aus den Niederlanden, die schon seit vielen Jahren Regierungseinrichtungen, Banken und große Firmen mit dem open source Screen Reader NVDA ausgestattet hatte.
NVDA (non visual desktop access) wird von einer Stiftung aus Australien betrieben. (https://www.nvaccess.org)
Die Gründer von NVDA, zwei blinde informatiker, wollten einen Screen Reader herstellen, der kostenlos sein sollte. Blinde Menschen in wirtschaftlich wenig entwickelten Ländern sollten Zugang zu Computern und zu Bildung bekommen.
NVDA wird von einer weltweiten Community entwickelt. Das Produkt bot anfangs nur Zugriff auf die wichtigsten Funktionen des Betriebssystems und der Anwendungsprogramme, entwickelte sich durch das kooperative Prinzip aber so rasend schnell, dass es den kommerziellen Systemen bereits nach wenigen Jahren ernsthaft Konkurrenz machte.
Die kommerziellen Systeme wurden wegen fehlendem Wettbewerb sehr teuer. Sie wirken heute technisch überladen und reagieren nicht nur unter Terminal-Server-Umgebungen teilweise träge.
NVDA war vom Systemdesign her schon immer auf leistungsschwache Hardware optimiert und ist mit Abstand der am schnellsten reagierende Screen Reader. Wenn ein Programm auf einem leistungsschwachen System schon gut läuft, dann muss man sich bei durchschnittlicher und leistungsstarker Hardware keine Sorgen mehr machen.
Babbage entwickelte nun eine Großschrift, die als Erweiterung von NVDA läuft. Dieses Produkt ist das Großschriftsystem USA – Ultimate Screen Access.
NVDA und USA haben nicht den enormen Funktionsumfang der kommerziellen Platzhirsche, dafür funktionieren sie aber zuverlässig.
Bei NVDA können Funktionspakete, sog. Add-Ons von einer weltweit bereitgestellten Plattform geladen und eingebunden werden. Damit lädt man diejenigen Optimierungen, die man benötigt gezielt nach. Zudem entwickelt DL® Screen-Reader-Anpassungen für NVDA nach Bedarf. NVDA stellt für Screen-Reader-Anpassungen (sog. Skripting) eine umfangreiche Programmierumgebung bereit.
Da man nicht generell sagen kann, welcher Screen Reader in welcher Umgebung am besten läuft, empfiehlt es sich bei uns nachzufragen, wenn Entscheidungen anstehen. Setzt jemand z.B. Fusion für lokal installierte Software ein und alles läuft, macht ein Umstieg keinen Sinn.
Ein Umstieg auf USA mit NVDA ist mit einem gewissen Aufwand für das Umlernen verbunden. Man muss teilweise neue Tastenkombinationen lernen. Für die wichtigsten Screen Reader Befehle gibt es in DL® EasyTask allerdings eine Komponente, die eine allgemeine Bedieneroberfläche ermöglicht. "Sprache schneller" wird z.B. durch "ss" aktiviert. DL® EasyTask spricht damit mit dem installierten Screen Reader und führt dessen Befehl aus. Dadurch wird der Lernaufwand deutlich vermindert.
Der Aufwand, um USA zu erlernen, ist deutlich niedriger als bei den anderen Systemen.
Die o.g. SINA-Technik haben wir mit Fusion, mit SuperNova und mit USA getestet. Wir haben dafür von der Firma Secunet ein Testsystem erhalten. Ab einer Vergrößerung von 4-fach wurde Fusion und SuperNova extrem langsam. USA bot dagegen eine normale Geschwindigkeit. Wenn Großschrift in Terminal-Server-Umgebungen oder für SINA gefragt ist, gibt es jetzt mit USA eine hervorragende Lösung.
Um USA in einer Terminal-Server-Umgebung zu betreiben, wird zusätzlich das Produkt Unicorn DVC benötigt.
USA enthält ein Vergrößerungsmodul mit Bildverbesserungsfunktionen und einen vollwertigen Bildschirmleser (Sprache). Ultimate Screen Access und der integrierte Screenreader arbeiten nahtlos, stabil und reibungslos zusammen. Das Programm bietet den vollen Funktionsumfang von Sprach- und Braille-Ausgabe, kombiniert mit Vergrößerungs- oder anderen Bildverbesserungsfunktionen, wie z. B. verschiedene Farbschemata und Hervorhebungsoptionen. Ultimate Screen Access ist leichtgewichtig in der Anwendung, belastet den Computer oder Server nur minimal und stellt keine hohen Systemanforderungen.
DL bietet für NVDA und USA Support an und programmiert Softwareanpassungen bzw. stellt fertige Anpassungen bereit.
Melden Sie sich bitte bei uns, wenn Sie die schnelle und zuverlässige Technologie von USA kennenlernen wollen. Ob ein Einzelplatz oder alle Anwenderinnen und Anwender umgestellt werden sollen, wir unterstützen Sie gerne dabei.
Nachfolgend einige Beispiele aus der Praxis
Im Jahr 2018 kontaktierte die Stadt Rotterdam (+/- 12.000 Mitarbeiter) Babbage aufgrund der anhaltenden Herausforderung, alle Arbeitsplätze (digital) für ihre sehbehinderten Mitarbeiter zugänglich zu machen. Insbesondere die IKT-Abteilung der Stadt Rotterdam wies darauf hin, dass es technische Herausforderungen bei der Nutzung von Barrierefreiheitssoftware für ihre sehbehinderten Mitarbeiter gebe. Damals erhielt jede Arbeitsplatzanpassung seine eigene maßgeschneiderte Lösung. Dies war sowohl für die Gemeinde als auch für den Softwarehändler ein sehr zeitaufwändiger und ineffizienter Prozess.
Für Babbage war es eine große Herausforderung, sicherzustellen, dass alle Arbeitsplätze wieder optimal genutzt werden konnten. Wie bei jedem Projekt wurde eine gründliche Prüfung der Barrierefreiheit durchgeführt, bei der die Arbeitsplätze, die Organisation und ihre IKT-Umgebung analysiert wurden.
Die Stadt Rotterdam beschäftigt rund 11.700 Mitarbeiter, die in einer Citrix- und iVanti -Umgebung arbeiten.
Babbage hat allen Mitarbeitern die erforderliche Schulung für die ordnungsgemäße Nutzung von Ultimate Screen Access bereitgestellt. Für die neuen Mitarbeiter der Gemeinde wurde ein maßgeschneidertes Schulungsprogramm erstellt, damit jeder neue Arbeitsplatz sofort zugänglich ist und Sehbehinderte Mitarbeiter der Stadt Rotterdam, die Aufgaben optimal und effizient erledigen können
Für jeden Arbeitsplatz steht nun eine stabile Vergrößerungs-, Sprach- und Braille-Lösung zur Verfügung. Dadurch können alle Arbeitsplätze im gesamten Unternehmen automatisch zugänglich gemacht werden.
Die Stadt Rotterdam ist mittlerweile zu einem integrativen Arbeitgeber geworden.
Dank des breiten lösungsorientierten Ansatzes konnte Babbage bei KPN (einem der größten Telekommunikationsunternehmen in den Niederlanden, +/- 11.000 Mitarbeiter) mehrere (digitale) barrierefreie Arbeitsplätze für Sehbehinderte realisieren.
Für die Zielgruppe sind verschiedene Positionen zugänglich geworden, z. B. Kundenexperten, IT-Mitarbeiter, Helpdesk-Mitarbeiter, Mitarbeiter des technischen Supports usw.
In den letzten fünf Jahren hat Babbage eng mit der Rabobank (+/-59.000 Mitarbeiter) zusammengearbeitet, um die Diversitäts- und Inklusionspolitik der Rabobank zu fördernund zu unterstützen.

Unicorn DVC
Um Ultimate Screen Access (USA), die schnell reagierende Großschrift und den Screen Reader NVDA in sog. Terminal-Server-Umgebungen betreiben zu können, wird UNICORN DVC benötigt.
Die zwei Komplettsysteme (Großschrift, Sprach- und Brailleausgabe) Fusion und SuperNova funktionieren nach unseren Analysen bei Vergrößerungsstufen von mehr als 4-fach sehr langsam, so langsam, dass Anwenderinnen und Anwender faktisch kaum noch arbeiten können.
Das gleiche gilt für die Hochsicherheitssysteme SINA von Secunet, die z.B. in vielen Bundesbehörden eingesetzt werden.
Sehbehinderte Menschen sind damit von der beruflichen Teilhabe faktisch ausgeschlossen.
Mit Ultimate Screen Access (USA) gibt es jetzt eine schnelle und zuverlässige Lösung.
UnicornDVC ist eine Software, mit der Sie Kommunikationskanäle in Remote-Desktop-Verbindungen erstellen können. Sie unterstützt derzeit das Remote Desktop Protocol (RDP) von Microsoft, Citrix und VMware Horizon.
Die UnicornDVC-Software besteht aus zwei Teilen.
Die UnicornDVC-Anwendungsbibliothek ist die Bibliothek, die von einer Anwendung zur Kommunikation mit dem dynamischen virtuellen Kanal verwendet wird. Diese sogenannte app-lib kann sowohl für die serverseitige als auch für die clientseitige Kommunikation verwendet werden. Eine Instanz der Bibliothek kann gleichzeitig sowohl im Client- als auch im Servermodus kommunizieren.
Die UnicornDVC Plugin-Bibliothek ist die Bibliothek, die von Ihrer Client-Software (z.B. Remote Desktop Client, VMware Horizon Client oder Citrix Receiver) für die Kommunikation verwendet wird. Sie implementiert die Microsoft DVC Client-seitigen APIs, die die Kompatibilität mit allen wichtigen, derzeit auf dem Markt erhältlichen Remote Desktop Plattformen sicherstellen. Sie wird nur auf Client-Systemen benötigt und muss nicht auf einem Server installiert werden, es sei denn, der betreffende Server ist ein Jumpserver. Es ist zu beachten, dass diese Bibliothek nicht für den mobilen Einsatz geeignet ist, da für ihre Verwendung bestimmte Informationen zur Windows-Registrierung hinzugefügt werden müssen.
UnicornDVC kann zusammen mit dem NVDA Screenreader von [NV Access](https://www.nvaccess.org/) verwendet werden.
### Kompatibilität
Die folgenden Produkt-/Systemanforderungen gelten für UnicornDVC:
- * Microsoft Windows 7 / Server 2008R2 und höher
- * Eine der folgenden Komponenten
- + Microsoft Windows Remotedesktop
- + Citrix
- + Client: Receiver 4.11 oder höher / Work Space App
- + Server: XenApp/XenDeskop 6.5 oder höher
- + VMware Horizon Client 2.1 oder höher